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Adipositas - Übergewicht

Adipositas ist eine chronische Krankheit, bei der es sich um eine übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgewebe handelt. Das Ausmaß des Übergewichts wird durch den Arzt mittels eigener Tabellen bestimmt. Übergewicht erobert alle Länder, Adipositas ist ein weltweites Problem: die schwere Last des Wohlstands. Erstmals leben gleich viele dicke Menschen auf der Erde wie dünne: 1,1 Milliarden hungern jeden Tag - ihnen stehen 1,1 Milliarden Übergewichtige gegenüber. In einigen westlichen Industrienationen sind bereits mehr als 30 Prozent der Menschen übergewichtig. Die Zahl der Übergewichtigen steigt stetig. Auch Kinder und Jugendliche leiden zunehmend an Übergewicht. Die Fettleibigkeit grassiert unter Kindern: zehn bis zwanzig Prozent der Schulkinder und Jugendlichen sind zu dick und viele werden zeitlebens übergewichtig bleiben. Seit 1985 hat sich der Anteil an übergewichtigen Jungen mehr als verdoppelt - auf knapp 26 Prozent. Noch gravierender ist der Zuwachs bei den Mädchen. Jedes dritte von ihnen ist zu schwer.

Die Folgen

Das Risiko für Bluthochdruck ist bei Adipösen erhöht. Der Hochdruck kann
Herzrhythmusstörungen bewirken und begünstigt, dass Ablagerungen die Gefäße verengen oder verstopfen: Arteriosklerose, Herztod und Schlaganfall werden wahrscheinlicher. Mit jedem Kilo, das man zwischen 30 und 42 Jahren zulegt, steigt das Risiko, am kranken Herzen zu sterben, um ein Prozent. Zu hohes Körpergewicht steigert Abrieb und Verschleiß der Gelenke. Die Arthrosegefahr steigt. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko, eine Zuckerkrankheit zu entwickeln (Typ 2 Diabetes mellitus oder Altersdiabetes). Das Zucker regulierende Hormon Insulin wird zwar noch hergestellt, wirkt aber nicht mehr richtig. Die früher nur bei älteren Menschen als "Altersdiabetes" diagnostizierte Stoffwechselstörung bahnt sich immer häufiger bei dicken Jugendlichen an.

Ihnen drohen in späteren Jahren Herzinfarkt, Gefäßleiden und Erblindung. Viele körperliche Schäden stellen sich erst nach Jahren ein. Die psychosozialen Folgen ihres Übergewichtes erfahren dicke Kinder hingegen sofort. Übergewichtige Erwachsene mit einem gesunden Selbstbewusstsein können eventuell mit den Demütigungen ihrer Umwelt umgehen, ohne dass sie schwer zu kämpfen haben. Aber nur wenige Jugendliche mit Übergewicht sind selbstbewusst genug, sich nicht ständig benachteiligt zu fühlen. Ihr Selbstwertgefühl muss sich erst noch festigen und ist stark abhängig von den Reaktionen ihrer Mitmenschen.Folge: Die Kinder ziehen sich immer mehr zurück.


Oft ersetzen Computer und Fernseher die fehlenden Freunde, Sport macht ohnehinkeinen Spaß mehr, denn der Spott der Klassenkameraden ist dabei am ärgsten. Welches Kind ist beim Laufen und Toben schon gerne der Letzte?
Studien zeigen, dass dicke Kinder deutlich mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen als normalgewichtige Kinder. Dicke Kinder meiden körperliche Aktivitäten und entziehen sich damit der Möglichkeit, gegen ihr Übergewicht vorzugehen. Einige Kinder kompensieren die ungewollte Einsamkeit und mangelnde Zuwendung mit Essen und begeben sich in einen Teufelskreis: Das Kind nimmt immer mehr zu, fühlt sich immer schlechter und isst daraufhin noch mehr. Den Kummer der Kleinen versüßen Schokolade und Gummibärchen. Hinzu kommen Schuld- und Schamgefühle bis hin zum Selbsthass. Diese Komplexe aus der Kindheit können Narben in der Seele hinterlassen. Das Minderwertigkeitsgefühl hält oft bis ins Erwachsenenalter an, selbst wenn äußerlich kein Grund mehr dafür besteht.

Wir alle - als Einzelperson, als Familie und Gesellschaft - müssen dafür Sorge tragen, dass aus dicken Kindern nicht auch noch psychisch kranke Kinder werden. Bei starkem Übergewicht ist es nicht nur wichtig, sich mit den grundlegenden Ursachen zu beschäftigen, genauso wichtig ist es, auf ein gesundes Essverhalten hinzuarbeiten.

 
Was können wir für Ihr Kind tun?

  • Bitte vereinbaren Sie einen Termin in der Ernährungsambulanz (DW 2458)
  • Bei der ersten Vorstellung informieren wir Ihr Kind und Sie über Adipositas und
  • besprechen, wie Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten bisher sind, und was man leicht verbessern kann. Wir machen eine kurze körperliche Untersuchung und 

besprechen das weitere Vorgehen:

  • Eine Diätberatung wird Ihnen auch in weiterer Folge für Fragen zum Thema Essen gerne behilflich sein.

Bei Notwendigkeit

Stationärer Aufenthalt bei dem umfassende Untersuchungen über den
aktuellen Gesundheitszustand Ihres Kindes durchgeführt werden. In dieser
Zeit steht auch eine Psychologin zur Verfügung, damit wir Ihr Kind auch auf
seelischer Seite optimal unterstützen können. Ob ein stationärer Aufenthalt nötig ist, wird im Erstgespräch festgelegt.

  • Sie bekommen ausführliches Informationsmaterial für sich und Ihr Kind
  • In weiterer Folge kommen Sie monatlich zu kurzen ambulanten Kontrollen

 

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