Krebs bei Kinder und Jugendlichen
Der Körper besteht aus Milliarden von Zellen, die ständig neue Zellen bilden, indem sie sich teilen, während die alten nach einer gewissen Zeit absterben. Als Krebs bezeichnet man alle bösartigen Erkrankungen, die durch ein unkontrolliertes Wachstum von veränderten Zellen gekennzeichnet sind. Bei diesem Prozess entstehen viele unreife Zellen, die sich ständig vermehren und die gesunden Zellen verdrängen.
Krebs kann verschiedene Organe und Gewebe betreffen. Eine Ansammlung von nicht normal gewachsenen Zellen, die eine Geschwulst bilden, nennt man Tumor. Sie zerstören das umliegende Gewebe und bilden Tochtergeschwu?lste aus. Diese Tochtergeschwülste nennt man Metastasen.
Je nach Herkunft der betroffenen Gewebe wird die Krebs-Erkrankung unterschiedlich bezeichnet. Bei Befall der blutbildenden Organe spricht man von Leukämie.
Krebserkrankungen sind bei Kindern und Jugendlichen sehr selten. Dennoch stellt Krebs in den westlichen Industrieländern bei den Ein- bis 15-Jährigen immer noch die häufigste Todesursache nach Unfällen dar.
In Österreich erkranken jährlich ca. 180 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre neu an einer Krebserkrankung (Inzidenz). Buben erkranken häufiger als Mädchen.Die häufigste Krebsform im Kindesalter ist Leukämie (Blutkrebs 34%).
Ein Drittel aller Patienten leidet an einem Tumor.
Fast ein Fünftel aller krebskranken Kinder haben einen Hirntumor.
Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) überwiegt bei Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren. Bei älteren Kindern weisen Knochentumoren und Lymphome (Tumore des lympatischen Systems) eine vergleichsweise hohe Inzidenz auf.
Die Diagnose Krebs verändert schlagartig das Leben der jungen Patientinnen und Patienten und deren Familien. Doch man darf durchaus optimistisch sein. Die Heilungschancen konnten in den letzten dreißig Jahren erheblich gesteigert werden. Fortschritte in Diagnostik zur Früherkennung und individualisierter Therapie waren entscheidend für diese Entwicklung.
Wesentliche Erfolgsfaktoren der Kinder-Krebs-Forschung waren uns sind dabei internationale Zusammenarbeit der Experten in Netzwerken und Therapie-Optimierungs-Studien.
Erkenntnisse aus der Labor- und klinischen Forschung erlauben den Spezialisten in den Kinder-Krebs-Behandlungszentren, präziser zu diagnostizieren und spezifischer sowie auf den einzelnen Patienten zugeschnitten zu therapieren, wodurch sich auch oftmals die sehr belastenden Therapie-Nebenwirkungen reduzieren lassen.
Wir Kinderärztinnen und Kinderärzte des LKH Villach sind bestens dafür ausgebildet die Symptome einer bösartigen Erkrankung zu erkennen und erste Diagnose- bzw. Therapieschritte einzuleiten. Im Verlauf übernehmen wir gerne notwendige Verlaufskontrollen und unterstützen die Therapie.
Mehr über Krebs erfährt man von Dr. Clever auf der Website der Kinderkrebshilfe www.kinderkrebshilfe.at.